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It’s better together – Das Anno-Gymnasium setzt Maßstäbe in der europäischen Projektarbeit

100 Schülerinnen und Schüler, zwei Schulen, ein gemeinsames Ziel. Das Anno hat gemeinsam mit dem 1st Gymnasium in Tumba (Thessaloniki) einen bilateralen Austausch durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt auf deutscher Seite durch Erasmus+ sowie auf griechischer Seite durch das Deutsch-Griechische Jugendwerk. Die Mobilität war als „Blended Mobility“ angelegt: Digitale Projektphasen vor und nach den Aufenthalten vor Ort erweiterten die Begegnungszeit und intensivierten den Kontakt der beteiligten Gruppen. Möglich wurde das durch einen klaren, gemeinsam abgestimmten Projektplan, verbindliche Absprachen und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit auf beiden Seiten. Das Projekt orientierte sich am eTwinning Jahresmotto: “It’s better together – Celebrating what unites us”. In international gemischten Gruppen beschäftigten sich die Jugendlichen mit Fragen der eigenen kulturellen und ethnischen Identität, historischen Hintergründen und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, Formen des Umgangs mit Intoleranz und Rassismus und Vorbildern und Werten, an denen sich eine offene, europäische Jugend orientieren kann.

Shruti Dhopate und Lara Schmidt aus der Europa AG berichten vom Projekt aus ihrer Sicht:

„Unser Aufenthalt in Thessaloniki war geprägt von einer durchgehend positiven und offenen Atmosphäre. Schon bei der Ankunft wurden wir herzlich von der griechischen Gruppe begrüßt. Trotz der anstrengenden Reise war sofort eine freundliche Stimmung spürbar. Alle waren neugierig, aufgeschlossen und haben sich schnell miteinander verbunden. Zum Beispiel zeigten uns die Griechen direkt nach der Ankunft, wo man sich Wasser kaufen konnte, was eine kleine, aber sehr hilfreiche Geste war. 

Schon am nächsten Tag tauchten wir in die Projektarbeit ein. In einem Vortrag von wichtigen Beteiligten, erfuhren wir mehr über Erasmus+, unsere gemeinsamen Ziele und vor allem das Engagement gegen Rassismus. Diese Themen zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Woche und machten die Begegnung inhaltlich besonders wertvoll. 

In dem griechischen Gymnasium wurden wir mit einem liebevoll vorbereiteten Buffet der Eltern empfangen. Das Gebäude war zwar einfacher als das Anno, aber die Schule beeindruckte mit ihrer Offenheit und der lockeren, aber respektvollen Stimmung.  Besonders schön war es, als wir gemeinsam einen Olivenbaum als Zeichen und passend zu dem Korbinians Apfelbaum, den wir zuvor in Deutschland gepflanzt hatten, pflanzten. Ein weiteres Highlight war der Ausflug auf einen Berg des Olymps, auf dem wir eine orthodoxe Kirche besuchten. Diese wurde einst von den Nazis zerstört, später aber mit Hilfe von Fotos eines deutschen Soldaten, der die Tat bereute und die Bilder zur Verfügung gestellt hatte, wieder aufgebaut. Dort zündeten viele von uns Kerzen an. Es war ein ruhiger Moment, der uns auch kulturell näherbrachte. Später saßen wir direkt am Meer in einem kleinen Ort, aßen gemeinsam in einem Restaurant am Strand und spazierten auf einem Steinweg am Wasser entlang. Die Kulisse war wunderschön und sorgte für eine entspannte Stimmung. 

Auch die Abende in der Innenstadt von Thessaloniki waren besonders! Wir liefen entlang des Hafens, sangen gemeinsam ein griechisches Lied und lasen ein Gedicht gegen Rassismus. Danach hatten wir Zeit, durch die Stadt zu gehen, zu shoppen und einfach gemeinsam den Abend zu genießen. An einem Abend aßen wir in einem Restaurant, während draußen traditionelle Tänzer und griechische Schüler zum Tanz einluden. Das war ein schöner Einblick in die griechische Kultur!

Ein besonders bewegender Moment war der Besuch der Synagoge und des jüdischen Museums. Dort erfuhren wir durch einen Rabbi mehr über die jüdische Geschichte Thessalonikis und die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Diese Erfahrung hat uns sehr nachdenklich gemacht und zeigte, wie wichtig Erinnerung und Aufklärung sind.

Insgesamt war es eine Woche voller kultureller Eindrücke, spannender Begegnungen und echter Verbindung zwischen Menschen aus zwei Ländern. Die Stimmung war lebendig, aber auch nachdenklich und respektvoll. Es war eine wertvolle Erfahrung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.“

Nach Abschluss der Mobilität durfte das Anno-Gymnasium das Projekt auf der Erasmus+-Koordinatorentagung im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn vor bundesweitem Publikum vorstellen. Die griechische Seite wird ihrerseits das Projekt auf einem internationalen Kongress in Wien vorstellen. Beide Seiten sind nach wie vor in Kontakt und freuen sich auf Nachfolgeprojekte voraussichtlich im Bereich Nachhaltigkeit.