Wer träumt nicht davon: reisen, neue Erfahrungen in anderen Ländern machen, gleichzeitig Berufserfahrung sammeln und das noch bezahlt bekommen…
Gibt es nicht? Doch das gibt es!
Als zertifizierte Europaschule bietet das Anno-Gymnasium die Möglichkeit das Betriebspraktikum im Ausland zu machen. In diesem Jahr machten gleich 14 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von dieser Möglichkeit Gebrauch und verbrachten bis zu 15 Tage in EU-Mitgliedsstaaten und sogar fernab davon in Thailand.
„Ich fand das Auslandspraktikum sehr gut und abwechslungsreich, da wir fast jeden Tag etwas anderes gemacht haben“, sagt Leander Michel, der mit seinem Freund Valentin Hagenberg gemeinsam und ERASMUS+ finanziert nach Finnland reiste. Dort arbeiteten beide in einer Kinderhilfsorganisation sowie in einer Firma, welche Baumfällermaschinen herstellt: „Besonders spannend war es, als wir auf den Maschinen mitgefahren sind und einen Blick auf die Steuerung werfen durften. Zudem war die Arbeit der Herstellung dieser Maschinen oft ziemlich anspruchsvoll, da man beim Zusammensetzen der Kleinteile auf sehr vieles achten musste“, erinnert sich Valentin.
Durch die ERASMUS+ Akkreditierung des Anno-Gymnasiums konnten die Praktikantinnen und Praktikanten das Praktikum weitestgehend kostenfrei realisieren. Greta Goldstein schreibt über ihren Aufenthalt in Italien: „Aufgrund des Erasmus+ Programms an unserer Schule habe ich sowohl die Unterkunft, als auch das Essen und die Anreise umsonst bekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Es war eine tolle Erfahrung, mein Praktikum im Ausland zu verbringen, und ich kann dies nur weiterempfehlen.“
Das internationale Praktikum ist eine komplexe Unternehmung, bei welcher eine ganze Reihe von Bausteinen zusammenkommen, wie Reiseziel, Transport, Praktikumsbetrieb, Unterkunft, Gastfamilie, Finanzierung, Verständigungsmöglichkeiten, um nur einige zu nennen. Zur Vorbereitung kam den Praktikantinnen und Praktikanten ein Bewerbungstraining zugute, um sich auf das Format der Auslandsbewerbung vorzubereiten. Die sieben Irlandreisenden, welche in Dublin bei irischen Gastfamilien wohnten, profitierten im Vorfeld zudem von der Beratung der irischen Fremdsprachenassistentin Sarah Bermingham, welche in diesem Schuljahr den Englischunterricht am Anno-Gymnasium verstärkt. Denn eine der vielen mit dem Auslandspraktikum verbundenen Chancen stellt die unmittelbare interkulturelle Erfahrung dar. Nicht nur die Bereitschaft, sondern dann im konkreten Fall die Fähigkeit, sich an unbekannte und damit teilweise gewöhnungsbedürftige Umstände entweder anzupassen oder diese mit Beteiligten zu besprechen um Alternativen zu finden, sind essenzielle Erfahrungen und letztendlich Fähigkeiten, welche die Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit erlernen und anwenden müssen.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn man wie Joshua Voigt sein Praktikum in Thailand auch außerhalb Europas absolvieren durfte: „Also, mir hat das Praktikum sehr gut gefallen, da ich eigentlich jeden Tag unterschiedliche Aufgaben hatte bei Aktivitäten wie Kochen, Müllsammelaktionen oder Englischunterricht für Kinder und Jugendliche. So habe ich einen anderen Einblick ins Land sowie auf die Welt bekommen. Sehr herausfordernd war für mich, als Studenten gekommen sind und ich einen Tag vorher mit einer anderen Freiwilligen aus Italien die Aktivitäten vorbereiten musste.“
Maksim Bartel, der mitten in Dublin in der Pâtisserie „The Wooden Whisk“ gearbeitet hat, würde folgendes Bild unterschreiben: „Ein Praktikum im Ausland ist wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Zuerst ist man ein wenig aufgeregt, dann gibt es Hochs und Tiefs. Am Ende ist man ein bisschen stolz, dass man es überlebt hat und würde am liebsten noch mal fahren.“ Diese Gelegenheit wird es selbstverständlich geben – spätestens kommendes Jahr.