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Gastbeitrag von SCAN: Interview mit dem japanischen Austauschschüler

In diesem Schuljahr besucht der japanische Schüler Soei Takaki unserer Schule. Wir von ScAn haben ihn interviewt, um herauszufinden, wie es ihm in Deutschland gefällt.

こんにちは (kon’nichi wa: jap. für Hallo)

Könntest du dich erstmal kurz vorstellen?

こんにちは, ich heiße Soei Takaki und komme aus Tokio. Ich bin 17 Jahre alt und gehe hier am Anno in die Q1. Ich bin am 30. August nach Deutschland gekommen und habe für einen Monat in Wuppertal eine Sprachschule besucht. Seit Oktober bin ich hier an der Schule und bleibe bis Juni.

Wie war deine Reise und was war dein erster Eindruck von Deutschland?

Mein Flug war sehr lang aber gut. Ich war schockiert über die vielen Menschen, die überall in der Innenstadt geraucht haben, weil es in Japan ,,Smoking Spaces‘‘ gibt an die sich auch jeder hält.

Wie bist du auf die Idee gekommen an einem Austausch in Deutschland teilzunehmen? Und wieso hast du das Anno Gymnasium als deine Partnerschule gewählt?

Es war schon immer mein Traum, einen Austausch zu machen. Außerdem finde ich die deutsche Sprache sehr schön und cool – genauso wie die Menschen. Deutsche haben einige Ideen und mögen es, Diskussionen zu führen. In Japan ist das nicht so, aber ich möchte trotzdem meine Ideen mit anderen Leuten austauschen. Ich habe lange mit der Austauschorganisation ,,Open Door International e.V.‘‘ eine Gastfamilie gesucht und dann endlich in Kaldauen eine gefunden. Zum Glück waren die Mitschülerinnen und Mitschüler und die Lehrkräfte hier nett, deswegen bin ich ans Anno gekommen. 

Die Schulen in Deutschland unterscheiden sich bestimmt stark mit denen in Japan. Was waren die größten Unterschiede, die dir als erstes aufgefallen sind?

In Japan hört man im Unterricht dem Lehrer nur zu und muss sich alles merken, aber in Deutschland muss ich mich aktiv beteiligen. Die Klausuren in Deutschland sind im Gegensatz zu Japan sehr lang, weil man viel mehr schreiben muss. Der Schultag in Deutschland ist manchmal länger, aber in Japan habe ich nach dem normalen Unterricht oft noch ,,Sport-Clubs‘‘, die ungefähr zwei Stunden dauern.

In der Gesellschaft und im Alltagsleben unterscheiden sich Deutsche und Japaner ebenfalls voneinander. Welche Unterschiede sind dir diesbezüglich aufgefallen?

Deutsche und Japaner sind sich schon ähnlich, aber in Japan haben die Menschen mehr Abstand zueinander, weshalb ich in Deutschland einfacher Freunde gefunden habe. 

Was hältst du von dem Schulalltag an dieser Schule?

Anstrengend, aber gut. Am Anno habe ich nicht so viele Fächer wie an meiner japanischen Schule, aber weil alles neu für mich war und ich erst gar nichts verstanden habe, war es schwierig für mich. Ich war verwundert, dass ich neben der deutschen Sprache auch noch so viel Englisch-Unterricht habe. 

Welche Vorteile und Nachteile siehst du im deutschen und im japanischen Schulsystem?

Am deutschen Schulsystem finde ich es nicht so gut, dass die Schüler früh über ihre Zukunft entscheiden müssen und es sehr kompliziert ist. Deswegen finde ich das Schulsystem in Japan besser, aber der Unterricht gefällt mir in Deutschland mehr.

Wir von ScAn wünschen Soei Takaki weiterhin einen schönen Aufenthalt an unserer Schule.
Das Interview führten Emma und Daria von ScAn (Schülerzeitung Anno)