Rugeli Treumann war einer der erfolgreichsten und populärsten Boxer im Deutschland der dreißiger Jahre. Er wollte zu den Olympischen Spielen in Amsterdam und gewann die Deutsche Meisterschaft 1933. Amsterdam blieb ein Traum und der Deutsche Meistertitel wurde ihm aberkannt, denn er war Sinto und als solcher „undeutsch“.
Die Geschichte dieser schillernden Persönlichkeit und ihres Schicksals als Verfolgter in Deutschland brachte Alexander Kunze eindrucksvoll in einem Monolog – geschrieben von Rike Reininger – auf die Bühne der Aula des Anno-Gymnasiums. Erzählt aus der Perspektive von Treumanns bestem Freund, Hans, thematisiert das Stück nicht nur die Geschichte der Verfolgung der Sinti und Roma, sondern stellt gekonnt die Frage nach Verantwortung und Schuld. Immer wieder durchbrach Kunze dafür die „vierte Wand“ und bezog so das Publikum aus Schülerinnen und Schülern der Oberstufe in die Gedanken und Erinnerungen von Treumanns Freund Hans mit ein, sodass Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden wurden.
Die interessierten Fragen der Jugendlichen im Nachgespräch und der eindrucksvolle Applaus zeigten deutlich, dass Alexander Kunze sein Publikum erreicht hat.