Annrike Lüdtke-Handjery und Lore Loisen aus der 8a berichten von ihrem Workshop am Gustav-Stresemann-Institut:
Zum Anlass des alljährlichen Europatages am 9.Mai haben wir Schüler und Schülerinnen der Klasse 8a vom Anno-Gymnasium zwei Wochen später an einem Workshop-Angebot des Gustav-Stresemann-Instituts teilgenommen.
Das ist natürlich schon vom Namen her ein idealer Ort, da Stresemann im Jahr 1926 den Friedensnobelpreis für seine politische Kommunikation zwischen Deutschland und Frankreich gewann.
Das Ziel des von der Landeszentrale für politische Bildung gesponserten Workshops „Mein Europa und ich“ ist es, dass junge Menschen sich anhand von Gruppenarbeiten, Spielen und anderen lehrreichen Aktivitäten überlegen, was sie mit Europa verbindet und was sie an Europa verändern würden, wenn sie es könnten.
Unsere Anreise erfolgte gemeinsam mit der ganzen Klasse und mit Begleitung von der Klassen- und Politiklehrerin Frau Grande und dem Europakoordinator der Schule, Herrn Werner, mit der Linie 66 vom Siegburger Bahnhof aus.
Nach einem kurzen Fußweg zum Institut begann der Workshop recht schnell. Zwei sehr nette Mitarbeiter leiteten uns durch den Tag und mit Namensschildern und ein paar lustigenteamfördernden Kennenlernspielen waren wir schnell miteinander vertraut.
Dann startete eine längere Gruppenarbeitsphase. Wir sollten Dinge, die wir mit Europa verbinden, in ein Haus auf einem großen Blatt Papier einzeichnen. Dafür hatte jeder in seiner Gruppe auch seinen eigenen Raum. Im Keller des Hauses war Platz für Ansichten, die wir alle gemeinsam teilen. In das Dachgeschoss sollten wir Zukunftswünsche unserer Gruppe für Europa eintragen.
Während der Präsentationsphase konnte man erkennen, dass bei uns in der Klasse viele Vorteile der EU (z.B. Vorteile des Euros und der nicht vorhandenen Grenzkontrollen, Freude an Kulturenvielfalt) und Nachteile (zu wenig fachliches Wissen über die Arbeitsweise der EU) von allen gleich genannt wurden.
Bei einigen Themen aber kamen hitzige Diskussionen auf. So zum Beispiel bei der Frage, ob Abschiebung eine geeignete Maßnahme für Straftäter ist oder ob wir neben dem Kapitalismus in der EU auch kommunistische Elemente brauchen. Unsere Workshop-Leiter schritten schlichtend ein und konnten uns an unserem eigenen Verhalten sehr schön verdeutlichen, wie schwer es zum Teil in der EU ist, sich auf gemeinsame Handlungsoptionen zu einigen, wenn 27 Länder daran beteiligt sind. Die Frage, ob Einstimmigkeit bei politischen Entscheidungenin der EU eine zu hohe Hürde ist, wurde thematisiert.
Gegen Ende unseres Workshops spielten wir in mehreren Kleingruppen noch ein Wissens-Quiz zu Europa. Die Mischung aus Wettbewerb und Zusammenarbeit war dabei sehr angenehm.
Zum Abschluss des Tages erhielten wir noch ein leckeres Mittagessen. Dank der zuvor ausgeteilten Essenskärtchen gab es ein Hauptgericht, Nachtisch und freien Zugang zur Salatbar in der Kantine des Instituts. Danach fuhren wir gestärkt zurück nach Siegburg.
Alle Schüler und Schülerinnen wirkten den Tag über sehr motiviert und hatten Dank der kurzen Pausen und dem spielerischen Lernsystem auch keine großen Schwierigkeiten, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben.
Insgesamt war es eine sehr entspannte und lehrreiche Atmosphäre und die Leute im Institut waren sehr freundlich zu uns Teilnehmern des Workshops. Vielen Dank!