Es ist immer ein bewegender Moment, wenn die Abiturientinnen und Abiturienten eines Jahrgangs ihre Schulzeit bei uns beenden und sozusagen ins Leben entlassen werden. Für den Schulleiter Sebastian Kaas ist 2024 ein besonderer Jahrgang, denn er begann gleichzeitig seine Schulzeit am Anno. So erinnerte er sich in seiner Rede bei der Zeugnisvergabe am Freitag an herausragende Ereignisse aus der gemeinsamen Zeit, z.B. an zweimal Schule als Staat und den begonnenen Japanaustausch, den die Stufe mit prägte. Anlässlich der EM in Deutschland nutzte der Schulleiter gern Fußballmetaphern, aber auch die gesellschaftliche Botschaft, dass die jungen Menschen offen, tolerant und demokratisch bleiben sollen, wie es das Motto des Anno sei, war ihm wichtig.
Ähnlich richtete auch der Bürgermeister Stefan Rosemann seine Worte an die Abiturientia. Er erinnerte an das letzte große Projekt des Anno in der vergangenen Woche – Schule als Staat – und appellierte an die Jugendlichen, ein Teil der politischen Gesellschaft zu bleiben und Demokratieprozesse mitzugestalten. Diese bräuchten Zeit, aber vor allem Menschen, die mitmachen. Kritik und Weiterentwicklung seien erwünscht, aber Ablehnung gefährlich.
Nach diesen ernsten Worten sprach der Elternvertreter Holger Hinkelmann sehr persönlich zu den jungen Menschen. In humorvoller Weise verglich anschließend Christian Gleißner als Berater der Stufe und Vertreter der Lehrkräfte das Leben, das die Jugendlichen jetzt erwartet, mit einer Partitur, die sie selbst schreiben und spielen. Sie können diese mit Leben füllen, indem sie das Verhältnis von Zusammenspiel und Soli, von Harmonie und Dissonanz gestalten.
Nach der gekonnten Rede von Euiyoung Jeon, die auch erfrischend durch den Abend führte, im Duett mit Milan Koncz für die Stufe folgte dann die Zeugnisvergabe. Die Reaktionen der jungen Menschen zeigten den Stolz, die Freude und manchmal auch die Erleichterung, es bis hierhin geschafft zu haben. Wie Oberstufenkoordinator Volker Seine sagte: Das Navigationssystem der Schulzeit verkündet nun: „Sie haben ihr Ziel erreicht“.
Es gab eine Reihe von herausragenden Leistungen zu würdigen, die Sebastian Kaas mit Stolz verkündete. Mehr als ein Drittel der Abiturientia hat im Zeugnis eine 1 vor dem Komma, 20% erarbeiteten sich ein englisch-bilinguales Zeugnis und es gab zahlreiche Zusatzauszeichnungen. Besonders hervorzuheben sind Johanna Stegemann, die mit 16 Jahren erfolgreich ihr Abitur ablegte, sowie Svenja Beisner, Robin Dietel und Salimatou Songne, die eine hervorragende Bewertung von 1,0 erreichten.
Und doch: Wie sagte Christian Gleißner so schön, das Leben steht nicht in den Noten, ob es nun Musik- oder Schulnoten seien. Es kommt nun darauf an, was die jungen Menschen daraus und damit gestalten. Dazu wünschen wir alle ihnen alles Gute!