Im Rahmen unserer Projektarbeit zum Thema: The world is global and I am part of it! durften wir am 18.12.24 zwei besondere Gäste begrüßen, die beeindruckende Geschichten aus ihrem Leben mit uns geteilt haben:
Bärbel und Eckbert Kantzow, 83 und 87 Jahre alt. Er war Pilot, sie Bauzeichnerin. In unserem Gespräch erinnern sie sich an die Herausforderungen der Kriegs- undNachkriegszeit und den Weg in ihre außergewöhnlichen Berufe.
Maya und Marlene, die Enkelin unserer Gäste, haben die beiden interviewt … Das Besondere daran? Als Projekt des Englisch – Leistungskurses war das Interview eine gelungene Mischung aus Deutsch und Englisch, wobei die Gäste uns mit hervorragenden Englischkenntnissen beeindruckten.
Was haben wir erfahren? Eckbert Kantzow wurde 1937 in Breslau geboren, Bärbel in Danzig – ihre Kindheit und Jugend war jeweils geprägt von Krieg, Flucht und Vertreibung. Beide erinnern sich heute noch mit Schrecken an Luftalarm und Bombeneinschläge und blicken besorgt in heutige Kriegsgebiete – sie können das Leid und die Ängste der Menschen nachempfinden und wünschen uns Jungen, daß wir hier in Deutschland nie wieder einen Krieg erleben müssen.
Die beiden haben aber nicht nur von schrecklichen Erlebnissen in der Vergangenheit berichtet, sondern auch Lustiges erzählt: Bärbel freute sich als Kind auf ein vermeintliches Stück Schokolade, das sie von den amerikanischen Soldaten im Care – Paket erhielt: ein eckiges Schokobonbon in Goldfolie verpackt. Als sie herzhaft hineinbiss, schüttelte sie sich – es war ein Brühwürfel! So etwas kannte man im Nachkriegsdeutschland nicht … so wie viele andere ausländische Lebensmittel undProdukte, die nach und nach in Deutschland bekannt wurden und für uns heute in der globalisierten Welt selbstverständlich sind. Orangen und Mandarinen gehören für uns zum Alltag, zu jeder Jahreszeit.
Eckbert berichtet von der Geschichte der Luftfahrt – er hat seine Pilotenlaufbahn nach dem Krieg als Bundeswehrsoldat begonnen und schildert die rasanten Veränderungen hin von kleinen Propellermaschinen, bei denen man fünf Personen im Cockpit benötigte, um die Maschine zu steuern: Pilot, Copilot, Funker, Kartenleser,Boardingenieur. Diese Maschinen wurden hauptsächlich militärisch und zu Transportzwecken verwendet. Wenig später schon war es durch rasante technische Entwicklung möglich, große Passagiermaschinen problemlos zu steuern und wir alle können heute ganz leicht Urlaube im Ausland verbringen. Doch auch Umweltprobleme, Klimawandel und kritische Aspekte des Massentourismus wurden thematisiert und somit wieder der Bogen zu unserem Thema Globalisierung, deren Vorteile aber auch deren negative Auswirkungen gesponnen.
Alles in allem verging die Zeit viel zu schnell und wir würden uns freuen, unsere spannenden Gäste bald wieder bei uns am Anno begrüßen zu dürfen!
E LK Q2, Mareike Welzel, Marlene Kantzow, Maya Schmidt.