Der zweite Teil der Reise nach Japan lag ganz im Fokus der Naturwissenschaften! Neben einem Besuch an der High Energy Accelerator Research Organization in Tsukuba hatten wir auch die Möglichkeit, an einem naturwissenschaftlichen Projekttag unserer Austauschschule in Tokyo teilzunehmen:
Am Mittwoch ging es für uns früh los zum KEK in Tsukuba. Das KEK, oder auch High Energy Accelerator Research Organization, ist vergleichbar mit dem bekannteren CERN in der Schweiz, an dem Teilchenphysik erforscht wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten dort – auch aus Deutschland. Wir bekamen von Björn Spruck, einem Mitarbeiter eines laufenden Projekts, eine kleine Führung. Dabei konnten wir den Teilchenbeschleuniger, das Kontrollzentrum und das Museum besichtigen. Wir waren näher dran als normale Besucher und bekamen einen spannenden Einblick in die Welt der Physik.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Kawagoe, eine traditionelle Stadt in der Nähe von Tokyo, in der es viele Tempel zu sehen gab. Besonders beeindruckt hat uns ein Tempel, bei dem man sein Orakel unter Wasser halten muss, um es zu offenbaren. Ein anderer war voller bunter Windspiele, die im Wind wunderschön klangen. In der Stadt gab es außerdem eine Süßigkeitenstraße mit traditionellen Süßigkeiten, in der wir leckeres, buntes Süßkartoffel-Eis probierten, für das die Stadt bekannt ist. Das hat allen richtig gut geschmeckt!


Am Freitag stand dann ein Besuch an unserer Partnerschule, der Fuji-Highschool, an. Früh am Morgen machten wir uns mit der Bahn auf den Weg dorthin. Vor Ort wurden wir von Schülerinnen und Schülern mit liebevoll gestalteten Willkommensplakaten begrüßt.
Zunächst wurden wir in ein Klassenzimmer gebracht, wo wir erste Schülerinnen und Schüler der Fuji High School sowie eine amerikanische Schülergruppe kennenlernten. Gemeinsam ging es in einen großen Klassenraum, in dem wir offiziell begrüßt wurden. Dort hielten Elona und Hannah eine Präsentation auf englisch über das Burnout-Syndrom.


Beim anschließenden Mittagessen wurde fleißig geplaudert und Kontakte geknüpft. Nach der Pause folgten weitere Vorträge: Evelyn referierte über Windenergie in Deutschland und Sophia stellte ihre selbstgebaute Cosmic Watch vor. Auch in den Unterrichtsstunden danach wurden in Gruppen Präsentationen ausgetauscht, in denen die japanischen Schülerinnen und Schüler uns typische japanische Ausflugsziele oder Gerichte vorstellten.
Danach durften wir am Sportunterricht teilnehmen. Zur Auswahl standen Softball und Volleyball — zu unserer Freude wurde Volleyball gewählt. Es wurde fleißig gepasst und Aufschläge geübt. Anschließend halfen wir beim gemeinsamen Klassenzimmer-Aufräumen mit, das dort jeden Tag zum Stundenende dazugehört.
Am Nachmittag erwartete uns noch ein besonderes Highlight: Wir durften im Rahmen der Nachmittagsclubs (jap. bukatsu) Kimonos anziehen und an einer traditionellen Teezeremonie teilnehmen. Danach übten wir, japanische Schriftzeichen zu schreiben. An diesem Tag haben wir viele neue Freundschaften geschlossen und kleine Geschenke ausgetauscht. Umso schöner war es, am nächsten Tag einige dieser neuen Freunde wiederzusehen.
Der Samstag begann sehr früh mit einem kurzen Briefing an der Schule, bei dem uns der Tagesablauf erklärt wurde. Es folgte eine feierliche Eröffnungszeremonie, bei der die gesamte Schule und alle Gäste zusammenkamen. Danach verteilten sich alle auf verschiedene Präsentationen. Die Themen waren sehr vielfältig — von „Welcher Klingelton ist der beste?“ über „Wie baut man das beste Papierflugzeug?“ bis zu „Die Geschichte der USA“ (von der amerikanischen Gruppe) und „Welcher Gummiball springt am höchsten?“. Die Auswahl war riesig, die Zeit leider viel zu knapp, aber wir konnten viel Neues lernen.

Dann hieß es Abschied nehmen. Alle waren traurig, die neuen Freunde wieder gehen lassen zu müssen.
Den letzten Abend verbrachten wir mit Souvenir-Shopping, Karaoke und leckerem Essen.
Am Sonntagmorgen traten wir schließlich sehr früh unseren Rückflug nach Deutschland an — im Gepäck viele tolle Erinnerungen und neue Freundschaften.
Unser ganz besonderer Dank, geht an den Förderverein, der uns mit seiner Unterstützung diese lehrreiche und wunderschöne Fahrt ermöglicht hat.
Artikel verfasst von Hannah Quach