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“It’s Better Together” – Ein europäisches Austauschprojekt am Anno

Vom 10. bis 14. März 2025 empfingen wir bei uns am Anno 57 griechische Schülerinnen und Schüler sowie fünf Lehrkräfte aus Thessaloniki im Rahmen des Erasmus+-Austauschprogramms. Unter dem Motto “It’s Better Together – Gegen Rassismus und Diskriminierung” arbeiteten deutsche und griechische Jugendliche gemeinsam an Projekten, tauschten sich über europäische Werte aus und knüpften wertvolle Freundschaften.

Eine Woche voller Begegnungen und kulturellem Austausch

Die griechischen Gäste reisten über Amsterdam an, wo sie das Anne-Frank-Museum besuchten, bevor es weiter nach Bonn und schließlich nach Siegburg ging. Die folgenden Tage waren geprägt von gemeinsamer Projektarbeit, Stadterkundungen und kulturellen Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist die Stolperstein-Führung in Siegburg, bei der sich die Jugendlichen mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzten.

Ein besonderer Höhepunkt war der deutsch-griechische Begegnungsabend am 12. März, bei dem die Schülerinnen und Schüler ihre Projektergebnisse präsentierten und ein gemeinsames Buffet genossen. Familien, Lehrkräfte und Gäste kamen ins Gespräch und erlebten den europäischen Austausch hautnah. Die Projektarbeiten, die in der Arbeitssprache Englisch durchgeführt wurden, waren bunt und vielfältig. Es sollte die eigene Geschichte als Teil der europäischen Familie dargestellt werden. So informierten die Jugendlichen über ihre Herkunft anhand eines Flaggenposters, bei dem die jeweilige Familiengeschichte aufgedeckt werden konnte, sie sponnen ein Wollnetz um einen Globus, entwickelten diverse Brett-, Karten- und Actionspiele mit europäischen Quizfragen, gestalteten individuelle Willkommensarmbänder in Länderfarben, produzierten diverse Podcasts, in denen über Diskriminierungserfahrung berichtet wurde und gestalteten einen kleinen Willkommensfilm. Die griechischen Gäste hatten Namensbuttons und Armbänder zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit vorbereitet . Insgesamt wurden die Ideen und Beiträge beider Projektpartner sinnvoll miteinander verknüpft, sodass ein gemeinsames und stimmiges Gesamtkonzept entstand.

Ein Zeichen der Erinnerung: Pflanzung des Korbiniansapfelbaums

Neben dem thematischen Schwerpunkt auf Toleranz und Zusammenhalt setzten die Teilnehmenden auch ein nachhaltiges Zeichen für die Zukunft: Gemeinsam pflanzten sie einen Korbiniansapfelbaum auf dem Schulgelände. Diese besondere Apfelsorte wurde von dem systemkritischen Pfarrer Korbinian Aigner heimlich im Konzentrationslager Dachau gezüchtet  und steht symbolisch für Widerstand, Hoffnung und den Schutz der Menschenwürde – Werte, die auch das Projekt vermitteln möchte. Der Baum wird als lebendiges Zeichen für die europäische Freundschaft zwischen Siegburg und Thessaloniki erhalten bleiben und zukünftige Generationen an die Bedeutung von Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt erinnern.

Kein Abschied, sondern ein Wiedersehen

Zum Abschluss des Programms fand am 14. März eine feierliche Verabschiedung in der Aula des Anno-Gymnasiums statt, an der auch Bürgermeister Roosemann und Herr Kaas teilnahmen. Als weiteres Zeichen der Zusammengehörigkeit und Nachhaltigkeit säten die Jugendlichen gemeinsam eine Wildblumenwiese, die als bleibende Erinnerung an diese wertvolle Begegnung dient.

Doch dies war kein endgültiger Abschied – schon im September wird sich die Projektgruppe in Thessaloniki wiedersehen, um das gemeinsame Arbeiten fortzusetzen. Bis dahin bleiben die Jugendlichen über die digitale eTwinning-Projektplattform in Kontakt, tauschen sich aus und bereiten sich auf das nächste Treffen vor. Es ist also kein „Goodbye“, sondern vielmehr ein „Looking forward to seeing you soon in Thessaloniki“!

Das Projekt hat einmal mehr gezeigt: Europa wächst durch Begegnung – und wahre Freundschaften kennen keine Grenzen! Die Mobilität wird auf griechscher Seite finanziert durch das DGJW und auf deutscher Seite durch ERAMUS+.